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Antioxidantien

Antioxidantien haben große physiologische Bedeutung durch ihre Wirkung als Radikalfänger. Sie inaktivieren im Organismus reaktive Sauerstoffspezies, deren Vorkommen zu oxidativem Stress führt. Oxidativer Stress gilt als mitverantwortlich für den Alterungsprozess und verschiedene Krankheiten wie beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.

Außer endogen gebildeten Antioxidantien wirken im Abwehrsystem auch solche, die mit der Nahrung zugeführt werden, wie beispielsweise sekundäre Pflanzenstoffe aus Obst und Gemüse. Studien weisen darauf hin, dass sie z. B. Schlaganfall oder Diabetes vorbeugen könnten [1, 2].

Kaffee enthält mehrere Antioxidantien: u.a. die zu den Polyphenolen gehörenden  Chlorogensäuren sowie Melanoidine. Letztere werden erst beim Röstvorgang gebildet [3]. Zudem erhöht Kaffee im Tierversuch die Konzentration von antioxidativ wirkenden körpereigenen Enzymen in der Leber [4].

Der Konsum von Kaffee erhöht erwiesenermaßen die gesamte antioxidative Kapazität bei gesunden Probanden [5]. Die Stärke der antioxidativen Eigenschaft von Kaffee hängt dabei u. a. vom Röstgrad ab: Hellere und mittlere Röstungen wirken stärker antioxidativ als dunkle [6, 7, 8].

Eine Tasse mit 200 ml Kaffee enthält zwischen 70 und 350 mg Chlorogensäure [9]. Gemäß einer Studie aus dem Jahr 2001 werden etwa 33 % der aufgenommenen Chlorogensäure und bis zu 95 % der Kaffeesäure auch tatsächlich resorbiert und über verschiedene Wege zu Hippursäure verstoffwechselt [10], wobei viel von der antioxidativen Wirkung verloren geht [11].

In Studien, in denen die antioxidativen Eigenschaften verschiedener Getränke wie Kaffee, Kakao, grünem Tee, Schwarztee, Kräutertee, Cola, Fruchtsäfte und Bier verglichen wurden, erwies sich Kaffee als das signifikant stärkste Antioxidans [12]. Kein Wunder also, dass der Konsum von Kaffee in bestimmten Populationen mit einem großen Anteil zur täglichen Aufnahme der Antioxidantien beiträgt [13, 14, 15, 16, 17].

Dies spiegelt sich auch bei der Untersuchung bestimmter physiologischer Parameter wider: Japanische Forscher konnten in einer im Jahr 2016 veröffentlichten Studie zeigen, dass Kaffeekonsum den oxidativen Stress verringerte. Frauen, die mindestens drei Tassen Kaffee täglich zu sich nahmen, wiesen im Blut eine geringere Konzentration an sogenannten reaktiven Sauerstoffspezies auf als jene Frauen, die weniger tranken [18].

FAZIT

Kaffee kann die antioxidative Kapazität des Körpers erhöhen.

  1. Rautiainen, S. et al. Stroke, 43,335–40, 2012.
  2. Roussel, A.M. J Am Coll Nutrition, 28,16–21, 2009.
  3. Perrone, D. et al. J of Agricultural and Food Chemistry, 60,4265–4275, 2012.
  4. Vicente, S.J.V. et al. J of Agricultural and Food Chemistry, 59,10887–92, 2011.
  5. Correa, T.A. et al. Plant Foods Hum Nutr, 67,277–82, 2012.
  6. Hecimovic, I. et al. Food Chemistry, 129,991-1000, 2011.
  7. Del Pino-Garcia, R. et al. J of Agricultural Food Chemistry, 60,10530–10539, 2012.
  8. Liang, N. et al. Food Chem, 213:251–9, 2016.
  9. Clifford, M.N. et al. J of the Science of Food and Agriculture, 79,362–372, 1999.
  10. Olthof, M.R. et al. J of Nutrition, 131,66–71, 2001.
  11. Olthof, M.R. et al. J of Nutrition, 133,1806–1814, 2003.
  12. Richelle, M. et al. J of Agricultural and Food Chemistry, 49,3438–3442, 2001.
  13. Perez-Jiminez, J. et al. American Journal of Clinical Nutrition,93,1220–1228, 2011.
  14. Hervert-Hernandez, D. & Goni, I. Public Health Nutrition, 15(1):6-12, 2012.
  15. Russnes, K. et al. Intern J of Cancer, 134(5):1156-65, 2014
  16. Qureshi, S.A. et al. BMC Public Health, 14:45,2014.
  17. Rossi, M. et al. Cancer Causes Control, 27 (3):425–431, 2016.
  18. Chen, J.T. & Kotani, K. Wien klin Wochenschr, 127(13-14):567–9, 2015.