Beim Reizdarmsyndrom handelt es sich um eine Erkrankung des Verdauungstrakts, bei der es zu wiederkehrenden Bauchschmerzen und Verstopfung oder Durchfall kommt. Die Symptome variieren häufig allerdings. Schätzungsweise sollen derzeit in Deutschland etwa 11,1 Millionen Menschen betroffen sein, was fast jedem siebten deutschen Einwohner entspricht. Was für eine Rolle spielt hier nun das Kaffeetrinken?
Hintergrund der großen aktuellen Studie aus USA, China und Großbritannien: Es wurde der prospektive Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und dem Auftreten des Reizdarmsyndroms in einer Langzeitkohorte untersucht.
Es wurden dabei über 400.000 Teilnehmer aus der UK Biobank eingeschlossen, die zu Beginn der Studie kein Reizdarmsyndrom, keine Zöliakie, keine entzündliche Darmerkrankung und keinen Krebs hatten.
Der Kaffeekonsum wurde zu Beginn der Studie separat mittels eines Touchscreen-Fragebogens in vier Kategorien (0, 0,5-1, 2-3 und gleich oder mehr als 4 Tassen/Tag) erfasst.
Primäres Ergebnis war dabei das Auftreten eines Reizdarmsyndroms.
Es zeigte sich sehr deutlich, dass ein höherer Kaffeekonsum – insbesondere Instantkaffee, aber auch Röstkaffee – mit einem geringeren Risiko für ein Reizdarmsyndrom verbunden war, wobei eine signifikante Dosis-Wirkungs-Beziehung bestand.
Moderater Kaffeekonsum ist laut dieser Studie also mit einem geringeren Risiko für das Reizdarmsyndrom verbunden.
Wu, S. et al. (2023), Coffee and tea intake with long-term risk of irritable bowel syndrome: a large-scale prospective cohort study, International Journal of Epidemiology